Was macht ein Anwalt für Arbeitsrecht?

Rund 1/5 der in Deutschland praktizierenden Anwälte sind Rechtsanwälte im Arbeitsrecht. Sie sorgen dafür, dass die über 42 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland von ihren Arbeitgebern fair behandelt werden. Die Problematiken, mit denen sich ein Fachanwalt für Arbeitsrecht beschäftigt, können die unterschiedlichsten Bereiche im Arbeitsleben betreffen: Von der Bewerbung über den Arbeitskampf bis hin zur Kündigung. Wer vor seinem Arbeitgeber sein Recht geltend machen will, der sollte sich demnach an einen Fachanwalt für Arbeitsrecht wenden.

Wie man Fachanwalt für Arbeitsrecht wird

Nicht jeder Anwalt ist automatisch auch Fachanwalt. Zunächst gilt es, das Studium der Rechtswissenschaften erfolgreich zu absolvieren. Die Regelstudienzeit für das Jurastudium beträgt 9 Semester. Es wird mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen: Wird dieses bestanden, darf man sich Halbjurist nennen. Bei der Prüfung werden die Rechtsgebiete Strafrecht, Zivilrecht und öffentliches Recht abgefragt. Im Anschluss an das Studium muss ein 2-jähriges Referendariat abgelegt werden. Dies stellt den praxisbezogenen Teil der Anwaltsausbildung dar. Erst nach dem zweiten Staatsexamen ist der Anwärter Volljurist und kann einen fachspezifischen Titel in einem spezifischen Rechtsgebiet anstreben. Fachanwalt für Arbeitsrecht dürfen sich nur Volljuristen nennen, die drei Jahre lang ihre Zulassung haben, 100 Fälle zu arbeitsrechtlichen Themen behandelt haben und davon mindestens fünf aus dem Bereich des kollektiven Arbeitsrechts sowie fünf weitere als gerichts- oder rechtsförmliche Verfahren.

Wie kann ein Anwalt für Arbeitsrecht helfen?

Im Zentrum der Tätigkeit eines Fachanwalts für Arbeitsrecht stehen die Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der Anwalt vertritt seinen Mandanten dabei sowohl außergerichtlich als auch – im Ernstfall – vor dem Arbeitsgericht. So kann er Dienst- und Arbeitsverträge auf ihre Richtigkeit überprüfen, Ansprüche auf Erstattung der Fahrtkosten bei Bewerbungsgesprächen geltend machen oder auch die Wirksamkeit der Befristung eines Arbeitsvertrages überprüfen beziehungsweise ihre Unwirksamkeit erzielen. Darüber hinaus kann der Anwalt aber für seinen Mandanten auch dafür sorgen, dass der Arbeitsschutz am Arbeitsplatz eingehalten wird.

Auch was die Lohnzahlung und Zahlung von Sonder- und Zusatzleistungen angeht, kann der Anwalt dem Arbeitnehmer weiterhelfen: Er kann seine Ansprüche einklagen und prüfen, ob zum Beispiel Überstunden korrekt vergütet wurden. Schließlich kümmert sich ein Anwalt für Arbeitsrecht ebenso um alle Angelegenheiten, die im Zusammenhang mit Urlaubsansprüchen und Kündigungen entstehen: Nicht nur kann er einen Urlaubsabgeltungsanspruch durchsetzen. Er kann außerdem auch die Rechtmäßigkeit einer Kündigung prüfen und die maximale Abfindung im Rahmen eines Aufhebungsvertrags für seinen Klienten erkämpfen. Natürlich kann der Anwalt auch Arbeitgebern rechtlichen Beistand leisten, um unrechtmäßige Anschuldigungen seitens der Arbeitnehmer zu entkräften.

Wo finde ich Anwälte für Arbeitsrecht?

In den meisten großen deutschen Städten finden sich bewanderte Anwälte für Arbeitsrecht. Einen Anwalt Arbeitsrecht Nürnberg beispielsweise kann man einfach über eine Suchmaschinensuche finden. Darüber hinaus gibt es Portale, die sich auf die Anwaltssuche spezialisiert haben, auf denen Anwälte nach Fachgebiet und Postleitzahl gefiltert werden können. So finden Menschen, die Rechtsbeistand benötigen, schnell die richtige Adresse.

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